Hinter dem Begriff Hypnose verbirgt sich keinesfalls nur eine Behandlungsmethode, sondern ein Überbegriff für viele unterschiedliche Arten der Hypnose – dessen sind sich nur wenige Menschen bewusst, vor allem diejenigen, die Hypnose nur als Show, nicht aber als Therapieansatz kennen. Fest steht, dass Hypnose heute das ist wissenschaftlich bestätigt – Ängste und Probleme lösen bzw. durchaus wirksam bekämpfen kann.
Grundsätzlich arbeiten Hypnosetherapeuten alle auf eine ähnliche Art und Weise, ganz egal ob Psychotherapeut, der Angstattacken behandeln oder Zahnarzt, der seinem Patienten die Angst nehmen möchte. Trotzdem gibt es hier deutliche Unterschiede bei der jeweiligen Hypnoseart. Wir stellen die wichtigsten Varianten vor und erklären außerdem, was die direkte Hypnose von der indirekten Hypnose unterscheidet.
Direkte und indirekte Hypnose – Eigenschaften und Unterschiede
Hauptsächlich unterscheidet man bei der Hypnose zwischen direkter Hypnose, die auch als echte Hypnose bezeichnet wird und indirekter Hypnose, die auch Hypnose nach Erickson genannt wird.
Die direkte Hypnose – die auch den Namen „direktiv“ oder „paternal“ tragen kann, gilt als die echte Form der Hypnose. Hier werden dem Patient vor allem direkte Befehle gegeben. Er wird beispielsweise dazu aufgefordert, die Augen zu schließen und sich zu entspannen. Das grundsätzliche Ziel ist hier, dass der Patient möglichst schnell einen tiefen Zustand der Trance erreicht.
Die indirekte Hypnose dagegen wurde vor allem vom US-amerikanischen Psychiater Milton H. Erickson bekannt gemacht. Hier geht der Therapeut im Gegensatz zur direkten Hypnose permissiv vor. Das bedeutet, dass er keine direkten Befehle gibt, sondern veranschaulicht, wie sich der Patient gerade fühlt. Er sagt beispielsweise „In wenigen Sekunden stellst du fest, dass du dich nach und nach immer mehr entspannst“. Sinn dieser Hypnoseform ist, dass der Patient weiterhin das Gefühl hat, sein Empfinden und sein Handeln vollkommen selbst unter Kontrolle zu haben.
Welche Hypnose-Variante ist die bessere?
Grundsätzlich lässt sich kaum pauschalisieren, welche Hypnoseform sich besser für einen Patienten eignet, denn hier kommt es auf den individuellen Fall an. Für einige Menschen ist die direkte Hypnose die bessere Wahl, für andere dagegen fühlt sich die indirekte Hypnose viel angenehmer an. Ein Hypnosetherapeut, der beide Stile beherrscht, entscheidet zudem nie, welche Methode er nun anwendet, sondern lässt sich auf den Patienten ein und geht ganz nach seinem Gefühl vor.
Dass die klassische Form der Hypnose Ängste und Probleme nicht behandelt, sondern nur überdeckt, wie es häufig angenommen wird, ist nur logisch. Denn nach wie vor wird vielerorts Hypnose angeboten, die eigentlich gar keine ist – insbesondere ist das, was als Hypnoseshow verkauft wird, nicht mit echter Hypnose zu vergleichen. Denn bei dieser wird das Wachbewusstsein eingeschränkt, wodurch Probleme aufgedeckt und entsprechend bekämpft werden können.
Insbesondere die klassische, ursprüngliche Variante der Hypnose ist daher besonders gut dazu geeignet, die Gründe für Probleme und Ängste tief im Unterbewusstsein eines Menschen herauszufinden und zu lösen. Jemand, der nur zur Show Menschen hypnotisiert, verwendet natürlich genau diese Technik, um schnell in kurzer Zeit sichtbare Erfolge zu erzielen, die das Publikum beeindrucken.
Welche Hypnose ist für mich selbst die richtige?
Welche Art der Hypnose bei einem selbst angewandt wird, entscheidet man nicht selbst, sondern der Therapeut. Man hat allerdings in jedem Fall einen gewissen Einfluss darauf, denn so wie man sich verhält, wird auch der Therapeut mit einem umgehen. Er entscheidet ganz intuitiv, ob er mit direkter oder indirekter Hypnose arbeitet, ohne dies explizit auszusprechen.