Medizinische Hypnose – Alternative Behandlung durch Trance

Viele kennen die Hypnose als Diskotheken-Show, wo einem leicht angeheitertem Publikum Mitmenschen vorgeführt werden, die sich zum Affen machen. Mit seriöser Hypnose haben diese gemeinen Belustigungen nichts zu tun. Solche Darstellungen bringen die Hypnose oft in Verruf und verkennen ihren seriösen und erfolgreichen Einsatz in der Medizin.

Hypnose in der Medizin: Phobien und andere Beschwerden wirksam bekämpfen!

Die Hypnose ist ein tief entspannter Wachzustand, bei dem ein Therapeut bei einem Patienten mittels verbaler Anweisungen Einwirkung auf das Unterbewusstsein vornimmt. Als Phänomen wurde man auf die Hypnose im späten 18. Jahrhundert aufmerksam. Zur breiten Anwendung in der Medizin kam sie erst im 20. Jahrhundert auf, nachdem man die enge Verflechtung der Psyche mit der Pathologie in Zusammenhang brachte. Denn genau dort setzt die Wirkung dieser sanften Therapie an. Im Wesentlichen lassen sich mit der Hypnose nachweislich Phobien, Schmerzen und psychische respektive psychosomatische Erkrankungen erfolgreich behandeln.

Behandlung von Phobien – medizinische Hypnose als Katalysator gegen Ängste

Angst ist eine natürliche Reaktion, die aus unserem Selbsterhaltungstrieb resultiert. Wenn die Angst unbegründet ist, unsere Handlungsfreiheit lähmt und den Alltag einschränkt, spricht man von einer Phobie. Weil die Hypnose im Unterbewusstsein agiert, kann sie hier sehr erfolgreich als Therapie eingesetzt werden. Ob Prüfungsangst, Flugangst oder Zahnbehandlungsphobie – bereits nach wenigen Hypnosesitzungen lässt sich die Angst erfolgreich reduzieren bis ganz beseitigen. Auch die Begleitsymptome, die mit der Phobie einhergehen, wie Herzrasen, feuchte Handflächen, flacher Atem oder Ohnmacht, lassen sich gut therapieren.

Schmerzbehandlung mittels Hypnose – alternative Behandlung gegen chronischen Schmerz

Der demografische Wandel, ungesunder Lebensstil oder Unfälle haben zur Folge, dass in Deutschland rund 17 Prozent der Bevölkerung an chronischen Schmerzen leiden. Schmerzen schränken die Bewegungsfreiheit der Betroffenen ein und sind Tag und Nacht präsent. Oft steckt hinter Schmerzen keine erkennbare organische Ursache. Dann spricht man von psychosomatischen Beschwerden. Auch hier hat sich Hypnose als eine sehr erfolgreiche Haupt- bzw. Begleittherapie erwiesen.

Schmerz ist nichts anderes als ein Signal, den uns unsere Gehirn sendet. In der Kernspinresonanztomographie (MRT) kann die Wirkung der Hypnose auf bestimmte Hirnareale sichtbar gemacht werden. Auch wenn die Physiologie dieser Stimulierung noch nicht eingehend verstanden ist, lässt sich in klinischen Studien die positive Wirkung der Hypnose dennoch nachweisen. Unter der Hypnose sprechen viele Arten von chronischen Schmerzen auf die Therapie an: orthopädisch bedingte Schmerzen, Migräne und Beschwerden bei Monatsblutungen, um einige klassische Beispiele zu nennen. Die Schmerzintensität nimmt nachweislich ab. Erfolgreich angewandt wird die Hypnose auch in der Anästhesie. Zumindest bei kleineren operativen Eingriffen, wie etwa in der Zahnmedizin. Auch der Wundheilung nach einer OP kommt Hypnose zugute.

Psychisch bedingte Störungen können sich auf vielfältige Arten äußern: neben oben behandelten Angstzuständen können Betroffene von innerer Unruhe geplagt werden, unter Schlaf- und Essstörungen leiden oder sexuelle, nicht organisch bedingte Dysfunktionalität entwickeln. Diese und ähnliche Krankheitsbilder sprechen ebenfalls sehr gut auf Hypnotherapie an. Ebenso Suchterkrankungen (bedingt durch Nikotin, Alkohol, psychotrope Substanzen) lassen sich erfolgreich behandeln und die Betroffenen langfristig weniger rückfällig werden zu lassen.

Umstritten ist der Einsatz der Hypnose jedoch bei Psychosen (z. B. Bipolare Störung).

Wenn Hypnose nicht weiterhilft und bisher auch alle anderen Wege erfolglos waren, gibt es noch die Chance der Behandlung mit einem Reizstromgerät. Wie dies funktioniert lies bitte auf dieser Seite…

Medizinische Hypnose kann Betroffenen durchaus helfen – unser Fazit

Hypnose ist eine schulmedizinisch anerkannte Behandlungsform, die die Beschwerden in oben genannten Fällen deutlich reduzieren kann. Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist jedoch eine Vertrauensbasis zwischen dem Patienten und dem Hypnotiseur. Auch wenn die Wirkungsmechanismen der Hypnose noch nicht eindeutig geklärt sind, wurde die Wirksamkeit am Fall vieler Studien bestätigt.

Aber Achtung! Auch wenn die Hypnose als Therapie einen großen Anklang findet, kommen die meisten gesetzlichen Krankenkassen für die Behandlungskosten leider nicht auf.