Selbsthypnose – Trance mit Risiken

Hypnose ist heutzutage eine bekannte Therapieform bei tief im Unterbewusstsein verankerten Ängsten und Problemen – doch auch die Selbsthypnose kann hier eine große Hilfe sein. Wir erklären, welche Unterschiede es zwischen den beiden Varianten gibt und wann die Selbsthypnose sinnvoll angewendet werden kann.

Der grundsätzliche Unterschied zwischen Hypnose und Selbsthypnose sollte eigentlich klar sein: Während bei der normalen Hypnose ein Therapeut die Suggestionen gibt, übernimmt man diese Aufgabe bei der Selbsthypnose selbst. Genau genommen könnte man eigentlich auch die normale Hypnose als Selbsthypnose bezeichnen, denn schließlich ist es nicht der Therapeut, sondern man selbst, der die Kraft seines Unterbewusstseins nutzt.

Tatsächlich sind uns rund 90% unseres Bewusstseins völlig unbewusst – somit gibt es eine Menge, das sich in unserem Unterbewusstsein verbirgt und „nach außen“ getragen werden muss, damit Probleme und Ängste nachhaltig gelöst werden können.

Wie funktioniert Selbsthypnose genau?

Den Zustand der Selbsthypnose erreichen wir alleine, ihn nehmen wir mit allen Sinnen wahr. Es handelt sich dabei genau genommen um eine sehr intensive Konzentrationserfahrung, bei der man nicht abgelenkt wird. Die Suggestionen werden dabei selbst gesprochen, um die Konzentration auf das Wesentliche zu lenken und um zu vermeiden, dass Gedanken in eine andere Richtung abschweifen.

In diesem Zustand ist es uns möglich, Gedanken klar zu sortieren und den gesamten Fokus auf das zu lenken, was gerade geschieht. Auf diese Weise kann man sehr effektiv an gewissen Zielen arbeiten und vermeiden, dass negative Gedanken oder Ängste ein Ergebnis beeinflussen. Diese Methode ermöglicht uns, unter Umständen ganz neue Lösungswege zu finden, um Ängste zu bekämpfen. Innerhalb der Psychotherapie trägt die Hypnose dazu bei, ganz frei von negativen Gedanken und Vorurteilen oder aufgrund schlechter Erfahrungen anders zu handeln. Bei der Selbsthypnose wird dieser Zustand selbst erreicht, ohne dass ein Therapeut vor Ort ist.

Sinnvoll ist Selbsthypnose dann, wenn man lernen möchte, Stress selbst durch gezielte Übungen abzubauen, um sich besser konzentrieren und entspannen zu können. Das wirkt sich nicht nur auf unseren Geist, sondern auch auf unseren Körper positiv aus: Die Atmung wird ruhiger, der Stoffwechsel arbeitet besser, wir können unseren Tages- und Nachtrhythmus besser einhalten und auch das Herz-Kreislaufsystem profitiert davon. Schmerzen können reduziert, gesunder und ruhiger Schlaf gegen gefördert werden. Langfristig lässt sich zudem mit Selbsthypnose das eigene Selbstwertgefühl bzw. das Selbstbewusstsein effektiv stärken. Konzentrationsschwächen und Lernschwierigkeiten werden erfasst und an der Wurzel beseitigt. Somit wirkt sich die Selbsthypnose positiv auf unsere ganze Persönlichkeit aus.

Wann sollte man einen Hypnosetherapeuten aufsuchen?

Viele Menschen leiden – bewusst oder unbewusst – unter Ängsten, Süchten, Depressionen, Ess- oder Persönlichkeitsstörungen und anderen Problemen, die häufig durch ein bestimmtes Erlebnis in der Vergangenheit entstanden sind. So lange man diesen „schwarzen Fleck“ in seinem Unterbewusstsein nicht los wird, werden sich die Schwierigkeiten wie ein roter Faden durch das eigene Leben ziehen und einen selbst in vielen Situationen behindern. Hier ist die Hypnose ein wichtiger Ansatz, um das Unterbewusstsein von der negativen Erinnerung zu reinigen. Ein Hypnosetherapeut weiß genau, wie er arbeiten muss und wie er an das Unterbewusstsein eines Menschen „herankommt“. Wichtig ist dabei allerdings, dass es sich um einen seriösen und erfahrenen Hypnosetherapeuten handelt, der zum Patienten Vertrauen herstellen kann. Denn: Sich fallen lassen zu können ist bei der Hypnose das Wichtigste, um das Unterbewusstsein so weit „öffnen“ zu können, dass Ängste und Probleme bekämpft werden.